Ruth Linhart | USA 1 | USA 2 | USA 3 | USA 4 | USA 5 | USA 6 | USA 7 | Native Americans | Reisen
7. 4. 2012, Santa Fe
Elf Uhr nachts. Zu Hause sechs Uhr früh am Ostersonntag. Heute
morgen war schönes Wetter, aber ein kühler Wind wehte. Später
legte sich der Wind und es trübte ein. Heute Abend sieht man
keine Sterne und keinen Vollmond.
Nach dem Frühstück war die Bestätigung für den AUA-Flug von
Washington nach Wien daran. Die Rezeption versagte, die
Telefonnummer aus dem Reise Know How-Führer war falsch. Immerhin
fand die Rezeption die richtige heraus – ein long distance call
nach Wien. Der Flug ist ok.
Dann verging der Tag mit dem
Einkauf von Geschenken und Mitbringseln. Wir trödelten, rasteten
auf der Plaza in der Sonne und tranken im Innenhof des Casa Sena
Kaffee und Soda. Es war schön, dort zu sitzen, Tulpen und andere
Frühlingsblumen um uns und ein riesiger Baum, der im Sommer
Schatten spenden wird.
In einem „auffälligen Pueblo-Revival-Bau“ (Reiseführer), einem
sehr schönen Gebäude im Adobe-Stil, ist das „Museum of
Contemporary Native Arts“ untergebracht. Wir betrachten einige
Werke moderner indianischer Künstler, denn heute am Ostersamstag
ist nur ein Raum des Museums geöffnet. Wir haben weder zu dem
Skulpturengarten Zutritt, noch sehen wir die traditionellen
Keramiken, Textilien und Perlenarbeiten, die ebenfalls hier
ausgestellt sind.
Lucie Tapahonso
Im Giftshop gibt es aber
immerhin viele interessante Bücher. Ich kaufe den Band „A
radiant curve“ mit Gedichten und Prosa von Lucie Tapahonso. Ich
werde angezogen vom Namen Shiprock. Das ist der Ort, in dem wir
bei McDonalds aßen, der Ort in der wüsteten Wüste, die wir je
gesehen haben. Aber Lucie Tapahonso stammt von dort und
beschreibt in schlichten innigen Worten ihre Heimat so, dass
ihre Schönheit für mich vorstellbar wird. Sie ist eine Navajo,
fügt Worte in ihrer Sprache, dem Diné, in den englischen Text
ein und erzählt über ihre religiösen Vorstellungen, über Old
Salt Women und White Shell Girl. Besonders gefällt mir ihr Text
über das „First Laugh Meal“, das für Babies gefeiert wird.
Aber sie schreibt auch über „That American Flag“ und „about the
American flag and us Navajos. ---„Let me tell you, that in the
mid-1800s that flag meant fear and untold turmoil…” Sie erzählt
vom Marsch nach Fort Summer und dem Aufenthalt in diesem
Reservat von 1863 bis 1868:
“.... The government had
decreed that the Diné be moved to Fort Summer
so that we could become Americans. We travelled hundreds of
miles
to the south. The winters were cold;
our blankets became worn and frayed.
Though we were given jackets, wraps and clothing,
The sick worsened, the elderly passed on, and often babies died
at birth.
At times the children played as children do anywhere;
Other times they were listless from hunger and fear.The men
remained resilient; they talked late into the night
And sang quietly so as not to disturb the soldiers. They prayed
For the strength and insight to lead our people home. ...”
Luci Tapahonso wurde 1953
geboren und unterrichtet heute an der University of Arizona in
Tucson.
Bei den Büchern stoße ich auf eine indianische Flöte und lasse
mir von der Dame mit den langen weißen Haaren, die das Giftshop
betreut, ein bisschen etwas erzählen. Die Flöte sei aus
Zedernholz und früher durften, so sagt sie, nur die Männer auf
der Flöte spielen und sie warben mit dem Flötenspiel um ihre
Frauen. Heute dürften aber auch Frauen sie nützen…
Sie findet eine zweite etwas andere Flöte und ich kaufe beide.
Die Dame verschwindet lange Zeit, um die Flöten reisegerecht
einzupacken.
Wein und Käse im Hotel
Am Nachmittag besuchten wir die
Loretto-Kapelle. Sie wurde 1870 nach dem Vorbild der Pariser
Saint-Chapelle von einem französischen Architekten im gotischen
Stil geplant und den Schwestern von Loretto geweiht. Berühmt ist
die Wendeltreppe. Heute ist die Kapelle in Privatbesitz und ein
Museum. Die Einnahmen durch den Tourismus kommen aber noch immer
den Loretto-Schwestern zugute, erfährt man. Musik und
Erklärungen durch Lautsprecher unterhalten die Touristen.
Im Cafe gegenüber bekommen wir einen richtigen Capucchino! Und
dann eilen wir zu Käse und Wein ins Hotel. Mir fällt auf, dass
man hier relativ viel angeredet wird, ohne Folgen, aber es ist
doch nett. „Woher kommen Sie? Ich komme aus Chicago…“, rief eine
Frau vom Nebentisch, als wir unseren Kaffee genossen. Und die
Leute schauen einen oft an und lächeln.
Am späteren Nachmittag
spazieren wir zur San Miguel Mission, um 1610 erbaut und
angeblich die älteste Missionsstation der USA beziehungsweise
sogar das älteste Gebäude. „Oldest House in the USA“, steht auf
einem Schild neben der Kirche. Und für mich unverständlich die
Jahreszahl „1200-1646“.
Bei der Pueblo Revolte 1680 wurde die Missionsstation in Brand
gesetzt und 1692 erneuert. Wie alle Adobe-Gebäude hat sie etwas
Einfaches, aber auch wehrhaft Trutziges an sich. Natürlich sind
ihre Tore geschlossen, sodass wir den holzgeschnitzten
Altarschrein und die Statue des San Miguel nicht bewundern
können.
In der Nähe befindet sich auch das Regierungsviertel rund um das
State Capitol. Santa Fe ist ja noch immer die Hauptstadt des
Bundesstaates New Mexico.
20 Prozent Trinkgeld
Abends essen wir piekfein im
Casa Sena. Mit 20 Prozent Trinkgeld zahlen wir 110 Dollar. Wir
trinken prickelndes Wasser, Ursula ein Glas Rotwein aus dem
Nappa Valley und ich einen Margarita Sante Fe (den billigsten!).
Es gibt auf der Weinkarte auch einen „Prieler, Blaufränkisch,
Johanneshöhe, Burgenland, Austria“. Ursula isst ein New Mexico
Beef Hanger Steak und ich Schnipsel aus Lamm und
Karottenkartoffelpüree sowie Blattspinat.
Am Heimweg der schon übliche Besuch in der Kathedrale. Heute ist
sie zum Bersten voll – wahrscheinlich die Auferstehungsfeier.
Resümee unseres Aufenthaltes in Santa Fe: Ein Tag weniger hätte
auch gereicht. Wir hätten ruhig noch einen Tag einem Umweg über
den Canyon de Chelly, den Petrified Forest oder Mesa Verde
widmen können.
8.4. 2012, Santa Fe
Heute ist wieder ein
wunderbarer Morgen in Santa Fe. Die Vögel zwitschern in den
Ästen auf unserem Balkon. Ein Vögelchen, schwarz, weiß, braun
und mit Krempe auf dem Kopf erinnert mich an einen Wiedehopf.
Wir beschenken uns österlich und telefonieren mit der Familie in
der Heimat. Beim Frühstück im Hotel weist nichts auf Ostern hin.
Wir packen und machen noch eine Runde durch die Altstadt von
Santa Fe. Beim Haupteingang der Kathedrale regeln Männer in
spitzenverzierten weißen Hemden den Einlass. Wir schlüpfen beim
Seiteneingang hinein. Predigt. Gerade ist von den Pilgern nach
Chimayo die Rede und von Gottes Segen „for our State, our Nation
and the World“. Ein Chor singt wunderschön. Ich bin zu Tränen
gerührt. Und der Erzbischof schreitet feierlich die ganze Kirche
ab, besprüht die Gläubigen mit Weihwasser und segnet sie. Auch
wir kommen in diesen Genuss.
8.4. 2012 Albuquerque
Das ist ein Zimmer! Alles peinlichst sauber. Die Betten mit
weißen Spitzenrüschen umsäumt. Das Edward Buxston Christy
Zimmer. Dieser Herr, dessen Foto auch aufgestellt ist, war der
„architect who designed the Bottger Mansion Bed &
Breakfast. He was also the creator of the Pueblo Revival
style of architecture seen throughout New Mexico today”. So
liest man es auf der Website des Bed and Breakfast. Unser Zimmer
war ursprünglich der Dining Room in dem 1809 errichteten Haus.
Wie kamen wir hierher?
Größte Stadt New Mexicos
Gegen Mittag Abschied von Santa
Fe und Abfahrt nach Albuquerque. Die Fahrt dauert eine Stunde.
Der schnurgerade Highway führt durch eine karge
Wüstenlandschaft. Die Straßenschilder weisen auf diverse
Indianer-Pueblos hin: Santo Domingo Pueblo, San Felipe Pueblo.
Weiter weg von der Straße liegen die Zia Indian Reservation und
die Santa Ana Indian Reservation. Im Süden steigen hohe Berge
auf: der Sandia Crest mit 3257 Metern und „the Wolrd´s Longest
Tramway“ – sprich Seilbahn.
Einfahrt nach Albuquerque. Mit 546 000 Einwohnern ist es die
größte Stadt New Mexicos. Die Bewohner sind zirka zu siebzig
Prozent Weiße und zu rund 47 Prozent Hispanics oder Latinos (of
any race). Native und African Americans gibt es nur zu einem
kleinen Prozentsatz. 13, 5 Prozent der Bevölkerung leben unter
der Armutsgrenze.
Zur linken Hand Hochhäuser und ein modernes Zentrum. Aber unsere
GPS-Dame bringt uns sehr bald zum Bottger Mansion of Old Town.
Ein rosa Haus, alt, und man sieht es auch!
Hier empfängt uns der Hausherr Steve, ein älterer Mann, der in
Pension ist. Er nimmt uns gleich in Beschlag und erklärt sehr
viel über das Haus und die Umgebung. Katie, seine pausbäckige
Frau, arbeitet derweil in der Schürze im Haus herum. Auch ein
Stubenmädchen ist da, sehr jung und sehr devot. Steve und Katie
verlassen bald das Haus, denn sie sind zu einem österlichen
familiary dinner geladen.
Auch wir gehen bald aus und
spazieren in die Altstadt, an deren Rand unser rosa Haus steht.
Ende des 16. Jahrhunderts siedelten sich spanische Kolonisten
hier an, wo zwischen 1100 und 1300 Anasazi-Indianer gelebt
hatten. 1706 erkannte die spanische Krone die Siedlung an, und
sie wurde nach dem spanischen Herzog von Alburquerque benannt.
Heute ist die Altstadt eine Ansammlung hübscher Adobegebäude aus
dem späten 18. Jahrhundert mit einer Plaza und der Kirche San
Felipe de Neri im Zentrum. Es ist früher Nachmittag, sehr heiß,
und trotz Ostersonntag – oder vielleicht deswegen – ist die Old
Town ziemlich ausgestorben. Nur eine Handvoll Touristen wie wir
irren herum. Wir treten in die San Felipe Kirche ein. Ich finde
sie nicht wirklich „imposant“ (Reiseführer), sondern eher wie
bei uns eine nette Dorfkirche.
Überhaupt sind zwar die Landschaften im Südwesten der USA für
uns Europäer gigantisch, die Kirchen sind aber im Vergleich zu
den europäischen Kathedralen winzig.
Ausgestorbene Straßen
In der Romero-Street besuchen wir den Juwelierladen von Arturo und erstehen ein hübsches indianisches Taschenmesser. Arturo begrüßt uns mit „Hey Folks“, schwenkt aber gleich auf Deutsch um. Wir trauen uns nicht, nach dem Grund zu fragen, warum er so gut deutsch spricht. Ursula meint, vielleicht sei er jüdischer Herkunft. Jedenfalls ein sehr europäisch wirkender älterer Herr. Er rät uns, zum Essen in das Church Street Cafe zu gehen, dort äße man gut. Wir folgen seinem Rat, sitzen im Garten und lassen uns irgendwelche abenteuerliche Sandwiches mit French Fries servieren. Dann zurück in unser verspieltes Bottger Zimmer mit den hellblauen Wänden und den Fresken von Berg und Wald.
Später suchen wir mit Hilfe der
GPS-Dame die Bus-Station nach El Paso. Es ist Ostersonntag
Nachmittag und wir durchfahren ausgestorbene Straßen. Nur ab und
zu sieht man Sandler auf den Gehsteigen sitzen. Das
Kimo-Theater, erbaut 1927, das in einem Reiseführer erwähnt ist,
finden wir zwar, aber es ist geschlossen und kaum ein Mensch ist
in der Umgebung zu sehen. In einer Auslage gibt es Fotos von
früheren Zeiten, als die Gegend um das Theater belebtes
Stadtzentrum war. Die Bus-Station finden wir nicht!
Am Abend spazieren wir noch ein paar Schritte durch die Altstadt
und kehren beim einzigen offenen Lokal ein, einem Mexikaner,
obwohl Steve uns abgeraten hat, die mexikanischen Lokale zu
besuchen. Wir müssen uns hinein setzen, denn ich möchte eine
Margarita trinken und das ist in der Öffentlichkeit auch hier
untersagt. Als wir in unser Bed & Breakfast zurückkehren,
sind die Hausleute schon zurück. Sie plaudern im Vorgarten mit
anderen Gästen. Alle vier fragen uns, wo wir waren. Wir
antworten nur eingeschränkt die Wahrheit, die Margarita beim
Mexikaner beichten wir nicht.
Spät in der Nacht recherchieren wir noch telefonisch Busse nach
El Paso. Es gibt zwei Möglichkeiten, den Greyhound, der hier El
Americanos heißt und um 2.50, 4.50 am und um 5.20 pm abfährt und
den Limo Express. Er fährt zu „christlicheren“ Zeiten, um 11 Uhr
vormittags zum Beispiel, und zwar vom Pan American Freeway weg.
9.4. 2012 Albuquerque
Es ist wieder schönes Wetter. Morgen. Die Rio Grande Avenue ist
dicht befahren. Albuquerque liegt am Rio Grande und der müsste
in unserer Nähe fließen. Als wir gestern fragten, ob man an
seinem Ufer spazieren gehen könnte, wurde das verneint. Er sei
hier nur ein ganz schmales Rinnsal.
Bottger Mansion of Old Town
Der Parkplatz gegenüber dem
Bottger Mansion, der sich gestern leer dehnte, ist fast voll.
Eltern bringen ihre Kinder in die San Felipe Schule, gegründet
1881. Ich trete kurz hinaus in den Garten. Die Gäste, die
gestern schon die Sitzgarnitur im Garten okkupiert hatten,
sitzen schon wieder da – als ob sie gar nicht schlafen gegangen
wären. In Frühstücksraum möchte ich mir einen Nespresso-Kaffee
vergönnen, doch – jetzt in der Früh habe ich den Kaffee aus der
Kanne zu trinken! Katie werkt in der Küche herum, zwei Tische
sind gedeckt. Die Häferln, aus denen man Kaffee trinkt, sind mit
der Schrift „Historic Bed and Breakfast Bottger Mansion of Old
Town Albuquerque, New Mexico“ verziert. Sie sind nicht nach
meinem Geschmack.
Das Frühstück wird hier nur von 8.30 Uhr bis 9 Uhr serviert. Es
gibt Kaffee – die anderen Gäste loben ihn. Ja, er sei von einem
„local brewer“, antwortet Katie – Orangesaft in winzigen
Gläsern, Früchte und French Fried Toast auf dunklem Brot,
zwischen den Scheiben quillt eine braune Tunke hervor. Steve und
Katie hantieren beide in der Küche, und ab und zu tritt Steve
ins Frühstückszimmer. Eine befleckte große blaue Schürze über
den beeindruckenden Bauch gebunden serviert er.
Anschließend fahren wir mit
Hilfe des GPS auf direktem Weg zur Busstation des Limo Express,
die wir heute finden. Sie liegt gleich neben der Interstate 25.
Auf den Bus um 12 Uhr nach El Paso warten schon viele
Passagiere, nur Hispanics. Die erste Sprache hier ist Spanisch
und die Arbeitskräfte müssen bilingual sein.
Der nächste Weg führt zum Bahnhof von Albuquerque, einem netten
kleinen Gebäude. Albuquerque ist seit 1880 an das Eisenbahnnetz
angeschlossen. Der Amtrak, ein Eisenbahnunternehmen in
Regierungsbesitz, betreibt den Großteil des inneramerikanischen
Zugsverkehrs. Albuquerque liegt an der Bahnlinie Chicago - Los
Angeles. Ursula erwirbt ein Ticket für die Fahrt von El Paso
nach San Antonio, beide in Texas. Es existiert auch eine
Zugsverbindung zwischen Albuquerque und Santa Fe.
Kaum öffentlicher Verkehr
Eine weitere Fahrt führt uns
vom Hotel aus probeweise zum Flughafen und zur Autovermietung
Alamo, ebenfalls am Flughafen.
Ich hatte Steve gefragt, ob es ein öffentliches Verkehrsmittel,
vielleicht einen Bus oder eine Metro zum Flughafen gebe. „No, we
are in America!“, war seine Antwort. Aus dem Internet erfahre
ich, dass der öffentliche Verkehr nur aus wenigen Buslinien
besteht. Hier lese ich auch, dass die Bevölkerung von
Albuquerque wächst und dass sich die Stadt im Zentrum des New
Mexico Technology Corridors befindet, „einer Gruppe von privaten
High Tech-Firmen und Regierungsinstitutionen entlang des Rio
Grande.“ Albuquerque sei auch der ursprüngliche Sitz der Firma
Microsoft gewesen, die 1975 von Bill Gates und Paul Allen
gegründet wurde. Albuquerque hat einen internationalen Flughafen
und liegt an der Kreuzung des Pan American Freeway – der
Interstate 25 - von Norden nach Süden und des Coronado Freeway –
der Interstate 40 – von Westen nach Osten. Auch die legendäre
Route 66 verläuft durch die Stadt und deckt sich mit der Central
Avenue. Die University of New Mexico hat ihren Sitz hier.
Außer der Altstadt kommen wir
nur zur Besichtigung einer einzigen Sehenswürdigkeit, des Indian
Pueblo Cultural Center.
Der Zweck dieser Einrichtung ist es “To preserve and perpetuate
Pueblo Culture and to advance understanding with dignity and
respect, the accomplishments and evolving history of the Pueblo
people oft New Mexico.”
Eine sehr schöne 1976 errichtete Anlage im Adobe-Stil. Dort
stellen sich die 19 Pueblo-Gemeinschaften von New Mexico vor –
mit wunderschönen Teppichen, Decken und Keramiken, Puppen, Fotos
und vielem mehr. Ein Besuch ist unbedingt zu empfehlen.
National Native American Heritage Month
Zum Abschluss fotografieren wir die „Presidential Proclamation“ anlässlich des „National Native American Heritage Month“ im November 2010. Präsident Obama schreibt darin unter anderem: „As we celebrate the contributions and the heritage of Native Americans during this month, we also recommit to supporting tribal self-determination, security and prosperity for all Native Americans. While we cannot erase the scourges or broken promises of our past, we will move ahead together in writing a new, brighter chapter in our joint history.”
Als wir ins Freie treten,
türmen sich schwarze Wolken über der Stadt. Ich denke mit Sorge
an den morgigen Flug.
Am frühen Abend flanieren wir wieder durch die Old Town, heute
wie ausgestorben. Schon am Ostersonntag waren kaum Touristen da
und erst recht nicht an einem Montag abend. Hier ist der
Ostermontag übrigens ein Werktag.
Wir dinieren in dem uns empfohlenen Restaurant Seasons. Eine
belebte angenehme Atmosphäre. Ursula isst Lamm, ich speise auf
der Unterseite knusprig gebratenen Atlantik-Lachs. Köstlich.
Wir stellen fest, dass wir in zwei Wochen dreimal gut aßen: Beim
Inder in Prescott, beim Old Sena in Santa Fe und hier. Sonst ist
das Essen eher zu vergessen. Auch das Mexikanische hat uns nicht
sehr befriedigt, viele Bohnen und trockene zähe Tortillas.
10.4. 2012, Albuquerque Airport
Die Lichter der Stadt funkeln
noch, als wir zum Flughafen fahren. Im Osten beginnt es schon
hell zu werden. Fast wieder Halbmond. Und es war erst vor
kurzem, dass der Vollmond am Himmel von Santa Fe hing.
Trauriger Abschied von Ursula. Eine gemeinsame Weiterfahrt wäre
sehr schön gewesen. Sie will ganz allein noch weitere sechs
Wochen durch den Süden der USA reisen.
Jetzt sitze ich am Gate und warte auf meine Maschine der United
Airlines nach Washington. Im Kopf plane ich bereits die nächste
Reise in die USA: Flug nach New Orleans, Golf von Mexico, dann
nach Santa Fe, Santa Fe Opera und anschließend eine Reise über
Durango und Mesa Verde, Monument Valley und Canyon de Chelly
nach Phoenix. Oder besser doch Richtung San Francisco? Oder die
Route über den Süden von New Mexico ….
In der Tasche habe ich das Buch über die Geschichte der Pueblo
Nations von Joe S. Sando, erworben im bookstore am Flughafen. In
dieses werde ich mich auf dem Heimflug vertiefen.
Quellen: Aus dem Internet
Luci
Tapahonso, Luci
Tapahonso (Wikipedia)
Fort Summer
San
Miguel Mission
Albuquerque
(de) , Albuquerque
New
Mexico
(en)
Amtrak
Indian Pueblo Culture
Center
Sonstige verwendete Literatur
Baedeker USA Südwesten, Texte Georg Bareth, Heinz Burger,
Rainer und Rolf Eisenschmid, Carmen Galenschovski, Reinold
Hermanns, Wolfgang Liebermann, Helmut Linde, Axel Pinck,
Wolfgang Rotzinger, Angelika Stehle, Andrea Wurth, Reinhard
Zakrzewski, Karl Baedeker Verlag, Ostfildern 7. Auflage 2011
Hans-R. Grundmann, Isabel Synnatschke, USA der ganze
Westen, Reise Know-How Verlag, Westerstede, 18. komplett
überarbeitete und erweiterte Auflage 2011
Joe S. Sando, Pueblo Nations, Eight Centuries of Pueblo
Indian History, Foreword by Regis Pecos, Clear Light publishers,
Santa Fe, New Mexico, 1992, 1998
Luci Tapahonso, poems and stories, The University of
Arizona Press, Tucson 2008
Vis-a-Vis, USA Südwesten & Las Vegas, Texte Randa
Bishop, Donna Dailey, Paul Franklin, Michelle de Larrabeiti,
Philip Lee, Übersetzung Barbara Rusch, Dorling Kindersley,
London, New York, München, Melbourne, Delhi, aktualisierte
Neuauflage 2011/2012
Ruth Linhart | USA 1 | USA 2 | USA 3 | USA 4 | USA 5 | USA 6 | USA 7 | Native Americans | Reisen