Wenn erst Friede ist  © 2005

BRIEFE MÜNSTERBERG

Wien, 29. November 1940

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Kommentar

Montag nach dem Büro ging ich zu Olga, weil sie mir eine Karte schrieb, was mit mir los ist, da sie schon so lange von mir nichts sah und hörte. Am Donnerstag nach dem Büro fuhr ich nach Mariahilf, urn etwas einzukaufen, dann ging ich in den Kurs und nachher zu Frau Stärk, wo ich bis gegen ½ 12 Uhr blieb. Außer Hans R. war sonst niemand dort.
Über Robert weiß Ich seit Sonntag nichts Neues. Bei Frau Stärk und Hans ist nichts Neues, außer daß die Wohnung der Frau Stärk schon wieder in höchstem Maße gefährdet ist. Sie und alle ihre Mitbewohner hatten für gestern schon wieder eine Vorladung beim Wohnungsamt, sie hat aber über das Ergebnis noch keinen Bescheid, aber andere Parteien in einer Wohnung ihres Hauses hatten bei einer ähnlichen Vorsprache im Wohnungsamt den Bescheid bekommen, binnen 10 Tagen die Wohnung zu räumen. Ähnliche Dinge hört man jetzt wieder von allen Seiten aus diesen Kreisen.


Ruth Linhart | Zeitgeschichte | Inhalt | Anmerkungen