BRIEFE POLEN
Wien, 29. Mai 1941 |
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Soeben habe ich beim Nachhausekommen Deinen lieben Brief vorgefunden, über den ich ganz selig bin. Ich sehe daraus, daß Du noch ein kleines bißchen böse auf mich bist, weil Du gar nichts Liebes geschrieben hast. Aber die Hauptsache ist, Du bist bei guter Laune und der Sonntag, wie Du ihn mir geschildert hast, mit den Kirchenglocken, den Bauern, die in die Kirche gehen und die sonnigen Wiesen, die ganz gelb vom Löwenzahn sind, erscheint mir so schön und friedlich, daß man vergessen könnte, daß Krieg ist.
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