Wenn erst Friede ist  © 2005

BRIEFE FRANKREICH

Wien, 23. Juni 1940

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Kommentar

Soeben sind Fritzerl und ich von unserem Ausflug an die Alte Donau zurückgekehrt. Es war ein ganz schön verbrachter Tag. Gestem nachmittag war ein Gewitter, gerade als ich zu Hilde gehen wollte und so mußte ich abwarten, bis es vorüber war. Es gibt leider mit Robert gar nichts Neues, es geht in seiner Sache gar nicht vorwärts.
Dienstag nachmittag bin ich bei Frau Stärk und auch Hans Reich kommt hin. Auch bei Frau Stärk hat sich wieder etwas ereignet. Ihr Freund Eugen Str. ist seit über 14 Tagen dort, wo Robert ist und man weiß gar nicht, was weiter sein werde.
Wegen meinem Urlaub habe ich bereits mit Deinem Vater gesprochen und mit ihm ausgemacht, falls Du wirklich keine Aussicht auf Urlaub hast, daß er mit mir eine kleine Tour macht ins Salzkammergut zu den Gosauseen und nach Bad Aussee. Im Büro fühle ich mich jetzt ganz bedrückt, es ist immer eine so nervöse Stimmung, jeden Tag bringt das Radio bis an den Schreibtisch seine Nachrichten und das kann ich halt gar nicht leiden.


Ruth Linhart | Zeitgeschichte | Inhalt | Anmerkungen