Wenn erst Friede ist  © 2005

BRIEFE POLEN

Wien, 22. Juli 1941

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Kommentar

Gestern abend habe ich endlich mit Karli sprechen können über seinen Besuch bei Dir. Ich möchte schon sehr gerne wissen, was das Röntgen ergeben hat und was mit Dir jetzt geschehen soll. Wirst Du wirklich nach Mistelbach und über Wien fahren können? Karl erzählte, es war Dir sehr unangenehm zurückfahren zu müssen, weil Deine Beförderung am 1. Juli zum U.O. bevorstand. Aber liebes Spatzili, mach Dir doch nicht aus sowas auch nur den geringsten Gedanken. Die Hauptsache ist, daß Du gesund und wohlbehalten zurückkommst. Und das Geld ist doch erst recht Nebensache, abgesehen davon, daß es gar nicht sicher ist, ob es in summa einen Gewinn für uns bedeutet.
Wegen Hans lassen wir die Sache noch offen, d.h. ich werde das Geld bei mir lassen, die Dame jedenfalls anrufen und ihr sagen, daß die Sache noch nicht erledigt ist. Du wirst ja sehen, ob Du das noch machen kannst.


Ruth Linhart | Zeitgeschichte | Inhalt | Anmerkungen