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Ich hatte eine solche Freude,
daß Du mich am Dienstag abend noch angerufen hast, daß ich Dir das
ausdrücklich schreiben muß. Ich hatte schon geschlafen,
plötzlich läutet das Telefon und ich laufe hin und auf einmal
sprachst Du mit mir. Das war so schön, als wärest Du plötzlich
ins Zimmer getreten und hättest mir etwas Liebes gesagt. Und Du hast mir
auch was Liebes gesagt! Wallilein, hast Du gesagt, und Deine Stimme war so lieb
und süß, daß ich noch lange Zeit nachher, als ich schon wieder
im Bett lag, Herzklopfen hatte. Am Mittwoch war ich bei Grete Fiala. Da sie
gerade Zeit hatte und keine Kundschaften da waren, konnten wir lange
miteinander plaudern. Sie erzählte mir allerhand vom Geschäft, lauter
Sorgen und unangenehme Dinge, dann von ihrem Mann, der, wie Du weißt,
jetzt in Polen als Lehrer ist und zu Weihnachten hier auf Urlaub war. Er
erzählte so schreckliche Sachen von dort, daß ich sie bat
aufzuhören. Den ganzen Abend und den ganzen nächsten Tag war ich noch
deprimiert. Auch sie ist sehr unglücklich über alles, was sich
ereignet und hat sich den Ausweg gefunden, zu einer Graphologin und
Kartenaufschlagerin zu gehen. Sie erzählte mir von sehr vielen Leuten aus
ihrem Bekanntenkreis, die das auch machen und es scheint tatsächlich so
etwas wie eine Epidemie ausgebrochen zu sein, daß die Leute jetzt so
abergläubisch werden. Ein schlimmes Zeichen der Zeit und
Massenverzweiflung. |