BRIEFE HINTERLAND
Wien, 12. September 1943 |
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Heute sind es 8 Tage, seit ich
Deinen Brief vom 31. August aus Minsk bekommen habe, der mich gleichzeitig
erschreckt und erfreut hat. Erschreckt, weil ich hören mußte, in
welcher Gefahr Du gewesen bist, und erfreut, weil ich hörte, daß Dir
nichts sehr Arges geschehen ist und Du Dich jedenfalls außerhalb der
Gefahrenzone befindest. Wenn es nur möglich wäre, daß Du ins
Reich herein kämest, vielleicht gar nach Wien oder Niederdonau, dann
wäre mein Glück vollständig. Ich mache mir aber doch
einigermaßen Sorgen, wie es mit Deinen Ohren steht, und will mit Dir
zusammen hoffen, daß sich das wieder bessert, wenn es auch nicht so bald
ist. Aber ist Dir auch sonst wirklich nichts geschehen, und verschweigst Du mir
nichts? |