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Soeben komme ich von einer
Luftschutzversammlung in unserem Haus und bin von all dem Gehörten, wie
von den Ereignissen überhaupt, etwas aufgeregt. Auch Du wirst jetzt gerade
keine ruhigen Zeiten durchleben und wenn Dich dieser Brief erreicht, wirst Du
vielleicht schon auf Deinem neuen Bestimmungsort angelangt sein. Ich
persönlich fühle mich ganz wohl und in ein paar Tagen werde ich auch
wissen, was mit mir los ist. Ich werde dich dann selbstverständlich auf
dem laufenden halten. Ich bin ganz außerordentlich glücklich,
daß wir die acht schönen Tage in Münsterberg noch gemeinsam
gehabt haben. Wie sorglos und glücklich haben wir diese Tage verbracht.
Bis an mein Lebensende werden mir diese Tage in ungetrübter Erinnerung
bleiben, denn wir haben uns soviel an gegenseitiger Liebe geschenkt in jeder
Beziehung und nicht der mindeste Schatten war zwischen uns. Ich habe Dich zum
ersten Mal als das verantwortliche und entscheidende Haupt der Familie gesehen
und gespürt und meine Stellung zu Dir festgelegt: als Frau, die sich
absolut fügt, weil sie sieht und weiß, daß alles in den besten
Händen ist, wenn es in den Händen des Mannes ist. Es ist so ein
herrliches Gefühl für mich, meinen Willen gegen den Deinen
völlig aufzugeben. Hoffentlich wird uns das alles, was wir uns
wünschen und vorstellen, gegönnt sein. Wir wollen mindestens fest
darauf hoffen. |