|
Vorgestern nachmittag war ich bei
Otto auf einen Sprung. Am Abend war ich dann allein im Theater, in den
Kammerspielen und zwar in dem Stück
"Brasilianischer
Kaffee" von Franz Paul. Es war ein lustiges Stück mit Musik und Tanz,
und ich muß sagen, es war ganz nett. Ich habe mich wirklich gut
unterhalten, ohne mich dabei ärgern zu müssen. Vorgestern erhielt
ich von Deinem Bruder Franz einen Brief. Er schreibt unter anderem: "Immer
schlechter werden die Nachrichten, die man aus der Heimat erfährt. Ach
wäre doch dieses Frühjahr schon vorbei. Viel Leid werden wir da
erleben. Man sieht aus den Vorbereitungen, daß es mit aller Kraft
losgehen wird, und was das kostet, das kannst Du Dir denken." Ich will den Tag
noch erleben, an dem wir wieder frei atmen können und sagen, wir haben den
Sieg errungen. Auch von
Mady aus Köln
erhielt ich einen Brief, wo sie mir schreibt, daß sie sehr krank war und
sich um Paul sehr ängstigen muß. Heute nachmittag war ich bei
Anny Pi. Sie war aber nicht zu Hause, nur ihre Eltern, die kleine
Lieserl und Olga
Zvacek. Spät erst, als ich schon weggehen wollte, kam dann auch Anny. Sie
schaut sehr schlecht aus. Auch von Olga habe ich sehr schlechte Nachrichten
gehört. |