Wenn erst Friede ist  © 2005

BRIEFE RUSSLAND I

Wien, 21. 12. 42

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Kommentar

Ich kann mir gar nicht denken, wo und wie Du Weihnachten verbringen wirst, und was wirst Du von uns zu Hause denken? Ich bin schon vollkommen hoffnungslos und verzweifelt. Warum hast Du nie mehr einen Urlauber zu mir geschickt? Denkst Du gar nicht mehr an uns, an Deine Mutter und Deinen Vater? Und Du wolltest doch selber so gerne zu Weihnachten zu Hause sein, was ist denn um Gottes willen dazwischengekommen? Aber sicherlich kränkst Du Dich selber auch darüber und kannst es aber leider nicht ändern. Bitte sei mir nicht böse, daß ich Dir so viele vielleicht ungerechte Vorwürfe mache, vielleicht sollte ich besser Dich trösten als daß Du mich tröstest, aber wenn ich nur ein Wort von Dir wüßte, würde ich schon wieder Mut fassen können und alles wäre wieder gut.


Ruth Linhart | Zeitgeschichte | Inhalt | Anmerkungen