BRIEFE RUSSLAND I
Im Felde, 18. April 1942 |
|
Spatzilein, ich bin für
alles, was Du mir schickst, sehr dankbar, aber bitte, schicke mir nur das
Notwendigste. Zucker brauchst Du mir keinen zu schicken, es genügt von
Zeit zu Zeit ein Päckchen Süßstoff. Auch Kerzen haben wir
momentan genug und Du bekommst sie vielleicht selber schwer. Papierservietten
passen eigentlich gar nicht in mein jetziges Leben. Wenn Ihr jetzt noch weniger
Lebensmittel bekommt, dann stelle überhaupt das Paketschicken ein.
Schön langsam wird mir unheimlich, wenn ich daran denke, wie lang ich
schon keinen Urlaub gehabt habe. Momentan ist es noch ganz aussichtslos. Ich
habe schon so große Sehnsucht nach Dir. Ich möchte Dich wieder
einmal sehen, Deine Stimme hören, Dich fühlen, Dich endlich wieder
einmal "besitzen" dürfen. Ich halte es schon nicht mehr aus, ich kann ohne
Dich nicht mehr leben. Kannst Du das verstehen? |