BRIEFE RUSSLAND I
Wien, 2. März 1942 |
|
Über Deine Briefe bin ich immer sehr froh und traurig zugleich. Froh deswegen, weil es immer eine Nachricht von Dir bedeutet, traurig deswegen, weil die Berichte, die Du über Dein jetziges Leben gibst, mich so weit abführen von einem Leben, das mir allein lebenswert erscheint. Es handelt sich da meistens um Betätigungen und Beschäftigungen, die niemals meinen Beifall finden können und ich bedaure Dich von Herzen, daß Du gezwungen bist, Dich mit solchen Dingen zu befassen. All Deine Nachrichten über Standortverlegungen und Marschbefehle machen mir großes Kopfzerbrechen und mit großer Angst sehe ich den kommenden Dingen entgegen. |