Ruth Linhart | Japanologie | Onna da kara |
![]() Sanyo-Elektrizität-Vertrags-Teilzeitarbeiter" (Sanyô denki-teikin-shain-paato-rôdôkumiai) und gingen gegen die Entlassungen zu Gericht. Am 20. Februar 1990 gewannen die 15 Sanyô-Frauen, die durchgehalten hatten, den Prozeß beim Bezirksgericht von Ôsaka. Das Gericht ordnete "eine Interimslösung zur Aufrechterhaltung der Arbeitsplätze" an. Das bedeutete
|
Katsuko Terasawa, Rechtanwältin der Sanyô-Teilzeit-Arbeiterinnen, schreibt am 17. Jänner 1991: Am 20. Februar 1990 haben die Teilzeit-Arbeiterinnen den Prozeß beim Regionalgericht von Ôsaka gewonnen. Die Firma Sanyô-Elektrogeräte hat Einspruch erhoben... Die Besonderheiten dieses Falles waren: Es handelte sich
Aber 15 Teilzeit-Arbeiterinnen der Firma Sanyô-Elektrogeräte, die mit der Begründung, daß sie Teilzeit-Arbeiterinnen seien und ihr Arbeitsverhältnis begrenzt sei, entlassen werden sollten, obwohl sie wie reguläre Arbeiterinnen (seishain) gearbeitet hatten, wollten sich dem nicht fügen, gingen zu Gericht und gewannen am 20. Februar 1990 den Prozeß gegen den großen Gegner Sanyô-Elektrogeräte. Über die rechtliche Seite hinaus scheint mir von großer Bedeutung, daß hier Frauen, die bisher in keiner Gewerkschaft waren und die keiner Bewegung angehörten, eine Gewerkschaft gründeten und sich bei Gericht gegen eine große Firma siegreich durchsetzen konnten. Keine von ihnen war vorher jemals in einem Gericht gewesen. Sie erzählten, daß ihnen die Beine zitterten, als sie das Gericht zum ersten Mal betraten. Trotzdem traten sie danach von Juli bis Dezember jeden Tag mit berühmten Namen an das Gericht heran, es solle eine gerechte Entscheidung fällen. Bedeutsam an diesem Fall ist auch, daß Frauen erfolgreich anfangen, ihre eigenen Rechte zu verteidigen und anzuwenden. Und außerdem ist von Bedeutung, daß den rund acht Millionen japanischen Teilzeit-Arbeiterinnen das Zutrauen gegeben wurde: "Wir müssen uns nicht alles gefallen lassen (akiramenakute mo ii), nur deswegen, weil wir Teilzeit-Arbeiterinnen sind!" Die Firma hat berufen, aber sie muß dem Urteil entsprechend monatlich die Löhne auszahlen, und die Frauen setzen die Aktivitäten gegenüber der Firma in Richtung Rückkehr auf den Arbeitsplatz fort: "Laßt uns schnell an unseren Arbeitsplatz zurückkehren und arbeiten, wie es das Gerichtsurteil verlangt!" |
Ruth Linhart | Japanologie | Onna da kara | Email: ruth.linhart(a)chello.at |