Biographieprojekt Johann und Maria Hauer

MARIA UND JOHANN HAUER
DIE HOCHZEIT AM 2. JUNI 1952

Nachtrag zur
Hochzeit

Vorgeschichte

Die Hochzeit

    Das Brautpaar 1952

Hochzeitsgesellschaft
Ruth: Was hast du für Frisur ghabt?
Maria: I han so a Zopffrisur ghat, a so a Gretlfrisur, so aufgstellt. Und da is irgendwie, des hat ma die Friseurin ... mei, na, des war ja so umständlich, nach Lembach hat ma müassn zu der Friseurin. De hat den Schleia dann irgendwie, de hat des vorgefertigt. Und dann hamms mia halt dahoam mit Hilfe von da Mali und vo diverse Helferinnen des irgendwie befestigt. Des hat ganz manierli ausgschaut.
Ruth: Und hat ma an Brautstrauß ghabt?
Maria: Ja, hamma a ghat. Des warn so Schneeball - des war die Zeit - Schneeball, und was war no drin? A paar weiße Nelkn oder so irgendwas.
Ruth: Und hast du den Brautstrauß gebracht?
Maria: Na, na, na. I moan, den hab i ma ganz selba und alloan gholt, bei der Altenhofer Gärtnerin.
Johann: I hab damit nix zu tun gehabt (lacht).
Maria: Und die Schuach, die hamm an mordshohen Absatz ghabt. Nachdem i um soviel kleana bin wie da Meiniche, wollt i halt do um a paar Zentimeta wenigstens wachsn. Hammi dann furchtbar schwar tan, weil erstens war i ja koane Stöcklschuach gewohnt. Zweitens hamms ma weh ta und, na ja.
Ruth: Hast du da Strümpf anghabt?
Maria: Freilich, scho. Weiße Schuach, de hab i ma nachher selba gfarbt auf schwarz, weil weiße hätt i ja koa brauchen kennt. Wer hat denn zu der Zeit weiße Schuach im normalen Leben anghabt? Kaum. Na, zu an Sommerkleidel ...
Ruth: Und der Bräutigam hat eine Blume im Knopfloch ...
Maria: Ja, des warn so greßane Sträußln a weng wia die normalen für die andan Hochzeitsgäste. De warn kleana. Ja, de für die Brautleute warn greßa. Des wars a scho.
Ruth: Und erinnerst du dich an irgendwas noch, was jetzt noch nicht zur Sprache gekommen is?
Johann: Na, eigentlich nit. Ganz im Gegenteil, i erinna mi weit weniga wia d` Maria.
Ruth: Und mit dem Standesamt, wie des war, das hab ich auch zum Fragn vergessen.
Maria: Ja, des is in Vatta eingfalln. I hätt des nimma gwußt, absolut nit. Aber er hat gsagt, da Kriegner, also der Standesbeamte - sei Vorgesetzta war des ja - hat des vorbereitet, und mir san nur hingangen und hamm des unterschriebn ohne irgend an Aufwand. Da san ma vor der Kircha schnell aufs Standesamt eini, dann wieda zruck ins Gasthaus und dann der richtige Zug in d´ Kircha. Weil am Standesamt war ja niemand dabei außa die Trauzeugen. Unsa vier Leit war ma da.
Ruth: Was hat die Zuabraut anghabt? Weil alle andern sind dunkel angezogen ...
Maria: Die hat a hellblaues Kleidl anghabt, des war recht schen. Selba gnaht, i. Des hat sich so ghert, dass die a Kranzal hat.
Ruth: Es hamm ja alle Fraun auf dem Foto a Kranzerl, außer die alten. Ist des so, dass bei einer Hochzeit die unverheirateten Frauen alle Kranzeln ghabt hamm?
Maria: Des war so.

Das Gespräch fand am 9. und 10. März 2002 in Rohrbach statt.


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